die Ankunft in Uruguay
2. August 2018
Ankunft in Montevideo
Schließlich war es soweit, am 6. Juli gegen 9:00 Uhr verließen wir unser Schiff, die Grande Africa. Es musste so früh sein, weil ganz Uruguay um 11:00 Uhr das Viertelfinale gegen Frankreich sehen wollte. Eine nette und hübsche Agentin half uns beim Erledigen der Einreiseformalitäten. Nachdem wir noch uruguayische Pesos abgehoben haben ging es zu unserem ersten Stellplatz am Leuchtturm. Gemeinsam mit Liesl und Gebhard nutzten wir das tolle Wetter zu einer ausgiebigen Wanderung vom Leuchtturm bis in die Altstadt. Leider konnten wir das oft beschriebene Fußballfieber in Südamerika nicht genießen. Nachdem zuvor schon Argentinien ausgeschieden war, verloren an diesem Tag auch Uruguay und Brasilien. So konnten wir leider nur viele lange Gesichter beobachten. Der frenetische Jubel beim Anschlusstreffer Brasiliens ließ erahnen, was hier bei Siegen möglich gewesen wäre.
Die Küste (zwischen Colonia del Sacramento und Punta del Este bei Maldonado)
Völlig problemlos gestaltete sich das Auffüllen unserer Gasflaschen. Brav hatten wir unsere Flaschen vor dem Einschiffen geleert, genauso wie es in den Unterlagen von Seabridge beschrieben war. Interessiert hat das an Bord niemand. Wir hätten genauso gut mit gefüllten Gasflaschen und vollgetankt an Bord kommen können. Am Samstag erklärte uns ein sehr netter Mitarbeiter bei der Gasstation im Nordwesten Montevideos, dass unsere Flaschen erst ab Montagmorgen gefüllt werden können. Also blieben wir noch für zwei weitere Nächte in der Stadt. Vollgetankt machten wir am Montag auf Richtung Südwesten mit dem Ziel Colonia del Sacramento. Laut Reiseführer die schönste Stadt Uruguays, wenn nicht gar ganz Lateinamerikas, hat Colonia eine wirklich wunderbare Altstadt mit viel Flair und Geschichte zu bieten. Aber die schönste Stadt? Wir werden sehen und erhoffen uns viele weitere faszinierende Orte. Ganz nah am historischen Zentrum übernachteten wir zwischen der ehemaligen Bahnhofsanlage und der alten Festungsmauer. Ein schöner uns sehr ruhiger Stellplatz, wenn am Abend das letzte Schnellboot Richtung Buenos Aires abgelegt hat. Tatsächlich muss man nur wenige Meter ans Meer gehen, und die Hochhäuser der 50 km entfernten Stadt zu sehen. Besonders nachts ein grandioser Anblick, wenn das Stadtlicht den Himmel über Buenos Aires anstrahlt und gleichzeitig darüber die Sterne Funkeln. Faszinierend und surreal!
Da wir nicht wissen, ob wir während dieser Südamerikatour nochmal nach Uruguay kommen, haben wir beschlossen, uns auch die Küste nordöstlich von Montevideo anzusehen. Die Orte schauen beeindruckend sauber und gepflegt aus und einige Häuser verraten sofort die deutschen Wurzeln ihrer Erbauer. Erstes Zwischenziel auf dieser Etappe: Punta del Este bei Maldonado. Im Sommer ist hier sicher die Hölle los. Doch jetzt, Mitte Juli, ist alles ganz ruhig hier. Die meisten Bars und Restaurants haben geschlossen, ein paar Leute joggen oder fahren Inlineskates an der langen Strandpromenade, andere surfen und fast alle trinken Matetee. Scheinbar immer und überall! Wir haben völlig ungestört in der Nähe des Leuchtturms übernachtet. Vor Sonnenaufgang schnappte ich meine Kamera und ging zum Yacht- und Fischereihafen auf der Jagd nach schönen Szenen in der Morgenstimmung. Am Hafeneingang las ich auf einem Plakat den Hinweis, dass die Seelöwen zwar ungefährlich sind, man aber besser doch Abstand halten sollte. Noch war es recht dunkel und so übersah ich tatsächlich eine Seelöwenfamilie direkt neben diesem Schild liegen. Nach meiner Hafenrunde dachte ich erst, es müsse sich um eine Skulptur handeln. Bis sich diese Skulptur hinlegte. Es waren meine ersten freien Seelöwen!Offensichtlich ein Junges mit Mama und Papa, der faul zuschaute, wie die beiden anderen im Wasser schmusten!