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Naturreservat Ischigualasto – Im Konvoi durch das Mondtal „Valle de la Luna“ [2 Galerien]

Gut zwei Stunden fahren wir südwärts zum Naturreservat Ischigualasto, seit dem Jahre 2000 ein UNESCO Weltnaturerbe. Die wüstenartige Landschaft besteht aus 230 Millionen Jahre alten Ablagerungen und ist eine einzigartige Fundgrube für urtümliche Reptilien und Dinosauriern. Obwohl die Dinos nur sechs Prozent der Fossilfauna ausmachen, sind sie durch Alter und Erhaltungszustand ein wahrer Schatz für Paläontologen und Touristen. Daneben besticht dieser Park durch seine skurrilen Felsformationen, die durch Wind und Wetter geformt wurden und werden. So bestaunt man unter anderem ein U-Boot, eine Boccia-Bahn oder einen Pils, während das frühere Wahrzeichen des Parks, Aladins Wunderlampe im Jahre 1989 einstürzte.

Mir war die Prozedur der Besichtigung von einem früheren Besuch vertraut. Man trifft sich mit anderen Gästen zum vereinbarten Termin mit den eigenen Fahrzeugen am Parkeingang. Zusammen mit einem Parkranger fährt man dann im Konvoi über vier Stunden durch den Park. An speziellen Punkten hält der Konvoi und der Guide erklärt die Besonderheiten an den jeweiligen Plätzen. Wir wollten mit dem bestmöglichen Licht durch den Park fahren. Die Ticketverkäuferin empfahl uns den vorletzten Termin um 15:00 Uhr, da es im späten Herbst relativ früh dunkel wird. An diesem Tag war das dann auch die optimale Entscheidung. Nur zu Beginn schoben sich noch Wolken vor die Sonne, obwohl ein strahlend blauer Himmel vorhergesagt war. Anschließend hatten wir hervorragende Lichtverhältnisse. Kurz nach der letzten Station ging dann schnell die Sonne unter, so das wir den Eingangsbereich im letzten Dämmerlicht erreichten.
Da wir ausreichend Zeit vor dem Beginn der Rundfahrt hatten, schauten wir uns in aller Ruhe das Museum an. Der Schwerpunkt sind die Dinosaurier. Neben Repliken von Skeletten und ganzen Tieren sind auch echte Fundstücke zu bewundern, die allesamt in Ischigualasto entdeckt wurden.

Unser Guide auf dieser Tour war eine junge Frau, die auf uns so wirkte, als ob sie nicht wirklich Spaß an ihrem Job hätte, zumindest nicht an diesem Tag. Am ersten Halt ermahnte sie die einzelnen Fahrer, eng mit ihren Fahrzeugen zusammenzubleiben, was aber über die gesamten gut vier Stunden Zeit nicht wirklich klappte. Dann erklärte sie uns einiges zum ‚kleinen Valle de la Luna‘, das dem ganzen Tal seinen Namen gab. Erklärungen gab es nur auf Spanisch, allerdings so schnell und mit so vielen Fachbegriffen, dass wir recht wenig verstanden. Und so nutzten wir, wie auch bei den weiteren Stationen, die knappe Zeit um möglichst gute Bilder mit der Kamera einzufangen. Hier war das noch schwierig, da die Wolken noch die Sonne verhüllten. Die zweite Station wurde ausgelassen, was meinen Vordermann ebenso zu offenbar wütenden Armbewegungen verleitete wie die Tatsache, dass wir recht schnell durch diese faszinierende Landschaft fuhren. Zu schnell, um auch nur ein Foto unterwegs machen zu können. Und tatsächlich beschwerte er sich dann beim nächsten Halt. Die Erklärung für den ausgelassenen Stopp war einleuchtend. Die dortige Felsformation drohte einzustürzen und so beschloss man, aus Sicherheitsgründen dort nicht mehr zu halten. An dem Fahrtempo änderte sich allerdings nichts. Um so mehr faszinierten die weiteren Formationen in der warmen Nachmittagssonne. Beim sogenannten ’submarino‘ wurde mindestens ein Science Fiction Film gedreht. Und ganz egal, in welche Richtung man auch blickt, überall sieht man Farben und Strukturen, die für verschiedenste Filme als Kulisse taugen würden. Überwältigend ist die imposante Sandsteinwand, die in der untergehenden Sonne in kräftigen Rottönen leuchtete. Von hier aus durften man vor gut 10 Jahren selbstständig zum Parkeingang zurückfahren und ich verstand unseren Guide, dass dies auch jetzt noch der Fall sei. Was ich nicht verstanden hatte war die Tatsache, dass ich aber vor dem Auto mit ihr fahren musste und dass ich das Auto nicht verlassen durfte. Meine Idee war zu warten, bis alle Autos verschwunden waren, um dann diese grandiose Natur ohne störende Autos aufnehmen zu können. Sie dagegen wartete immer ungeduldiger darauf, dass wir endlich losfahren. Das war keineswegs eine böse Absicht, ich hatte ’selbstständig zurückfahren‘ anders verstanden als es gemeint war. Aber auch die mit ihr besprochenen Fotostopps ohne aussteigen gefielen ihr gar nicht und so ließ sie sich von dem Fahrer ihres Fahrzeuges neben mich chauffieren um mir mitzuteilen, ich solle gefälligst schneller fahren und nicht so viele Fotos machen.

Die Sonne ging nur wenig später unter und es wurde rasend schnell dunkel. Nach einem letzten Bild fuhren wir direkt zum Eingang. Patty fühlte sich sichtlich wohl auf dieser Piste und so kamen wir zügig voran. Das Auto mit dem Guide verschwand schnell aus unserem Rückspiegel.

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