von Salta nach San Antonio de los Cobres
28. August 2018
Während der Arbeiten am Kühlsystem von Patty unternahmen wir insgesamt drei Testfahrten in Richtung San Antonio de los Cobres, eine Minenstadt auf über 3.500 Meter Richtung chilenische Grenze. Kochte das Kühlwasser bei der ersten Fahrt bereits nach wenigen Kilometern, kamen wir beim zweiten Versuch bereits bis auf über 3.000m und beim dritten Mal erreichten wir dann schließlich ohne Probleme das Viadukt La Polvorilla auf 4.148 Meter Höhe, dem heutigen Endpunkt des tren a las nubes, dem Zug in die Wolken. Fuhr der Zug vor wenigen Jahren noch von Salta aus, wird heute der Zug nur noch zwischen San Antonio und dem ca. 15 Kilometer entfernten Viadukt betrieben, und zwar ausschließlich zu touristischen Zwecken. Die Zeit, in der der Zug die einzige Verbindung der Bewohner dieses Tals zur Außenwelt darstellte, sind lange vorbei.
Bei den verschiedenen Testfahrten konnten wir die beeindruckende Landschaft zu verschiedensten Tageszeiten und bei unterschiedlichen Witterungsverhältnissen genießen. Der Tourismus bringt neues Leben in die Bergdörfer, bei Santa Rosa kann man die Reste einer vorinkaischen Siedlung bewundern, Uns am meisten beeindruckt aber hat die karge Landschaft. Wenn man in der sengenden Sonne in einer Ebene auf über 3500 Metern zwischen mit Schneeresten bedeckten 5 und 6 Tausendern fährt, stellt man sich unweigerlich die Frage, was es Menschen dazu veranlasst hat, hier oben zu leben. Überall findet man einzelne Gebäude oder kleinste Siedlungen, manche verlassen und teilweise verfallen, anderen dagegen noch immer bewohnt. Wie und wovon lebt man hier oben?