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Unsere ersten Eindrücke in Chile [3 Galerien]

Die ersten Flamingos, schneebedeckte Vulkane und eine geteerte Straße

Schon bei der Einreise war klar, dass auch Chile wieder eine ganz andere Welt ist. Man darf keine Risikoprodukte ins Land bringen. Frisches Obst, Fleisch und Milchprodukte sind tabu, das wussten wir. Aber was sonst noch alles darunter fällt, war uns nicht ganz klar. Und so kam eine Dame des Agrarministeriums an Bord und durchforstete unsere Nahrungsmittel. Das eingeschweißte Fleisch musste ich vor Ort braten oder kochen, Honig, Zimtstangen und Wacholderbeeren wurden eingezogen. Das dauerte alles seine Zeit, doch jeder war recht freundlich und wechselte gleich ins Englische, als man merkte, dass wir Europäer waren.
Als es dann irgendwann weiter ging, war die Straße tatsächlich geteert! Und gut! Und breit! Fast irgendwie langweilig. Geld abheben und Tanken ging erst in Calama, immerhin deutlich über 100 Kilometer entfernt.
Die Landschaft war zunächst geprägt von schneebedeckten Vulkanen. Sicher hatte ich es schon irgendwann einmal gehört, doch erst hier wurde mir richtig klar, dass es in Chile mit über zehn Prozent aller aktiven Vulkane die meisten auf der Welt gibt. Insgesamt hat Chile laut Internet über 2000 Vulkane!

Eine Postkartenkirche, eine präkolumbianische Festung und viel, viel Wüste

Die erste Nacht auf chilenischem Boden verbrachten wir in dem netten Städtchen San Francisco de Chiu Chiu. Eigentlich ein guter Ausgangspunkt für Touren ins Altiplano wirkt der Ort doch ziemlich verschlafen. Dabei ist allein die kleine, weißgetünchte Kirche aus dem Jahre 1611 von allerbester Postkartengüte. Am nächsten Morgen besuchten wir die präkolumbianische Festung Pukará de Lasana aus dem 12. Jahrhundert. Sie liegt idyllisch am Fluss Loa inmitten der Atacama Wüste. Um die alte Festung herum findet man eine üppig-grüne Flussoase, umgeben von endlosen Erdtönen, Im Hintergrund thronen die schneebedeckten Vulkane. Den Eintritt konnten wir mühelos noch mit Bolivianos entrichten, schließlich gab es ja die erste Geldwechselmöglichkeit in der weiter entfernt liegenden Stadt Calama. Auf dem Weg dorthin passierten wir die größte Kupfermine der Welt. Das Erz wird dort im Tagebau gewonnen. Nach einem kurzen Gedankenaustausch verzichteten wir auf eine mögliche Besichtigung der Mine. Alleine die von außen sichtbaren Wunden in der Natur waren beeindruckend und erschütternd genug.

Eine Touristenhochburg, weitere Salare und das Valle de la Luna (eines davon)

Unser nächsten Ziel war San Pedro de Atacama. Laut Reiseführer will jeder dorthin. Nach Sonnenuntergang, den wir von einer Klippe mit Blick auf die Grenzberge zu Bolivien genossen, näherten wir uns dieser Touristenhochburg. Es lag sicher auch an der ruhigen Einsamkeit, die wir vorher genießen durften, dass wir uns zunächst von den Touristenmassen fast erschlagen fühlten. Im ersten Moment war ich wirklich schockiert und bezeichnete San Pedro als „Andenballermann“. Aber das stimmt natürlich nicht. Erste Streifzüge durch den Ortskern zeigte dann doch die schönen und angenehmen Seiten San Pedros. Es gibt viele hübsche Läden, zahlreiche Touranbieter für Fahrten zu den zahlreichen Naturschauspielen in der Umgebung bis hin zum Salar de Uyuni und viele Bars und Lokale. Bei Tageslicht sahen wir, dass es keinerlei Betonverunstaltungen im Ortskern gibt. Natürlich sind wir nicht wegen dem Ort San Pedro dorthin gefahren, sondern wegen der grandiosen Landschaft in der Umgebung. Wir pickten uns zwei Salzseen, ein Wasserloch vor einem dieser Salzseen und das Valle de la Luna heraus. Auch wenn das Licht zum Fotografieren gegen Mittag ziemlich schlecht ist, stellte es sich doch als Segen heraus, so zeitig losgefahren zu sein. Am Nachmittag kam ein Bus nach dem anderen in das Tal, vollgepackt mit Touristen.
Bei einem ausgedehnten Bummel durch die Gassen an unserem letzten Abend genossen wir dann sogar den Flair. Aber dann war es auch genug und wir wollten weiter an die Küste.

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