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Von Perito Moreno zu den berühmten Marmorkapellen bei Puerto Rio Tranquilo in Chile [3 Galerien]

Der Ort Perito Moreno, einige 100 Kilometer nördlich des berühmten Gletschers gelegen, ist unser Ausgangspunkt für eine Tour über die Grenzstadt Chile Chico bis zu den Marmorhöhlen Capillas de Marmol. Auf dem Parkplatz eines Supermarktes sah ich einen alten Toyota Landcruiser, das sogenannte Buschtaxi, mit deutschem Kennzeichen. Nach wenigen Minuten kam der Besitzer mit seiner mexikanischen Lebensgefährtin aus dem Laden. Die beiden waren noch nicht allzu lange in Südamerika unterwegs und wollen mindestens bis Mexiko fahren. Ich staunte nicht schlecht, als mir der Toyo-Fahrer erzählte, sie würden die Carretera Austral auslassen, nachdem schon die südliche Ruta 40 so schwer zu fahren war. Auch wir kamen auf der Ruta 40 aus El Calafate bis hierher und für uns waren die leider nur 70 Kilometer ein echter Genuss. Unser Patrol fühlte sich sichtlich wohl auf dieser Strecke und fuhr auf dieser nur wenig langsamer als auf geteerten Straßen. Da kam direkt etwas Stolz über unseren Patty in mir auf. Und natürlich werden Mensch und Maschine auch die Carretera Austral meistern. Da war ich mir sicher.

Nach wenigen Minuten auf unserem Weg nach Westen erreichen wir den Gletschersee Lago Buenos Aires. Ab der chilenischen Grenze kurz vor Chile Chico nennt sich dieser riesige See Lago General Carrera. Ab hier besteht die Straße aus einer sehr gut zu fahrenden Piste, die immer wieder geniale Blicke auf den See und die vergletscherten Berge freigibt. Die Natur in diesem Flecken ist noch nicht gezähmt. Immer wieder müssen Straßen erneuert werden. Eine mehre Fußballfelder breite Verwüstung an einem Ortseingang zeugt davon, welch gigantische Kräfte hier am Werk gewesen sein müssen. Die Flut- und Geröllwelle muss trotz ihrer unglaublichen Breite die Höhe eines mittleren Hochhauses gehabt haben. Mitgerissene Äste und entwurzelte Bäume waren noch in Höhen von sicher deutlich über 30 oder 50 Meter oder noch mehr zu sehen. Es ist nicht einfach, diese Höhe im Vergleich zur Talsohle abzuschätzen.

Nach knapp 170 Pistenkilometern erreichten wir am Abend dieses Tages kurz nach Einbruch der Dunkelheit das verträumte Nest Puerto Rio Tranquilo. Von hier aus starten die meisten Fahrten zu den sogenannten Marmorkapellen. Freilich bestehen diese nicht aus Marmor. Doch in einigen tausend Jahren hat das Wasser beeindruckende Formen und Muster in die Felsen gewaschen. Die feinen Strukturen erinnern in der Tat an Marmor. Außerhalb der Saison wurden leider keine Kajak-touren zu den Höhlen angeboten. Doch auch in einem Motorboot war dies ein unglaubliches Naturschauspiel. An manchen Stellen sahen die Felsen aus wie ein großer Hund oder eine Schildkröte, daneben gab es die Kapellen und eine beeindruckende Kathedrale. An einer Stelle glaubt man in zwei tiefe steinerne Augen zu starren, die auch bei der Verfilmung von „Der Herr der Ringe“ auftauchen könnten. Oder man lässt sich einfach vom Spiel zwischen Licht und Schatten und all den leuchtenden Farben beeindrucken. Knapp drei Stunden waren wir unterwegs. Es waren sehr kurzweilige Stunden. Im Mai steht die Sonne hier sehr tief, manche Höhlen erreicht sie gar nicht. Der Faszination tat das keinen Abbruch, was vielleicht auch daran lag, dass erst kurz vor unserer Rückkehr ein zweites Boot bei den Marmorhöhlen auftauchte. All die Boote in Puerto Tranquilo zeigen, dass es hier im Sommer ganz anders zugehen muss.

Puerto Tranquilo machte in diesen Maitagen seinem Namen alle Ehre und präsentierte sich sehr ruhig. Touristen sahen wir nur wenige, einige Male hielt ein Linienbus in der Ortsmitte. Da sich die Carretera Austral hier größtenteils in einem ursprünglichen und nicht geteerten Zustand präsentiert, sind die Passagiere, die hier durchkommen viele Stunden auf idyllisch gelegenen Pisten unterwegs.

Am Ufer des Sees, hinter den Buden der Touranbieter genießen wir den Ausblick auf eis- und schneebedeckte Berge. Im Spiel mit den tiefen Wolken zaubert die Morgensonne tolle Stimmungen in die Landschaft. Mehrere Zuflüsse speisen den Gletschersee. In unserem Rücken laden hinter Puerto Tranquilo einige Berge und Gletscher zu Exkursionen ein, wie wir an einigen Plakaten vor kleinen Büros sehen konnten. Jetzt, außerhalb der Saison, scheint man froh zu sein, einige wenige Ausflugsboote zu den Capillas de Marmol füllen zu können. Weitere Angebote gibt es derzeit nicht. So präsentiert sich die Landschaft friedlich in warme Herbsttöne getaucht.

2 Replies to “Von Perito Moreno zu den berühmten Marmorkapellen bei Puerto Rio Tranquilo in Chile [3 Galerien]”

  • Foi muito bom conhecer este casal, mesmo que por pouco tempo! Espero um dia poder viajar o mundo e disfrutar da vida como voces o fazem. Obrigada por cozinhar para nós e nos mostrar a vida atraves do seu olhar. Um abraço apertado. VIVA LA VIDA 🙂

    Thaise pajos (Buenas Vibras Hostel)

    • Olá Thaise!
      Muito obrigado pelas suas amáveis ​​palavras!

      Ahora en español, ya que casi no hablo portugués.
      Fue un tiempo corto pero muy agradable en el Buenas Fibras Hostal. Tal vez nos encontremos de nuevo alguna vez. ¿Otra vez en Montevideo en 2 años? ¿o antes en españa?
      Vamos a ver…

      viver a vida!

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