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Salar de Uyuni – eine Symphonie in Weiß und Blau [Galerie]

In jedem Reiseführer, in jedem Bericht über Bolivien kann man es lesen. Den Salar de Uyuni muss man gesehen haben, er ist vielleicht das Highlight Boliviens. Und auch wir wollten diese größte Salzpfanne der Welt sehen. Allerdings gaben wir den Plan, ihn mit dem eigenen Fahrzeug zu befahren, schweren Herzens auf. Durch die vielen reperaturbedingten Verzögerungen ist es Ende Dezember geworden und es ist Regenzeit im Altiplano. Das bedeutet, dass weite Teile des Salars unter Wasser stehen. Und das ist natürlich Salzwasser, dass beim Fahren aufspritzt und nicht nur den Unterboden komplett mit einer Salzkruste überzieht. Das wollten wir Patty nicht zumuten.

Was tun? Zwar kommen auf der einen Seite die Koreaner nur, wenn der Salar unter Wasser steht und stornieren ihre Buchungen, sollte dies nicht der Fall sein. Auf der anderen Seite hörten wir immer wieder, dass die Kakteeninsel Incahuasi wegen des Wassers nicht erreicht werden konnte. Die Lösung war eine private Jeeptour auf den Salar. Zwar wesentlich teurer als eine „normale Tour“ war uns am Ende jeder einzelne Dollar sein Geld wert. Kurz vor 9:00 Uhr war Abfahrt bei bedeckten Himmel. Und auch beim obligatorischen Stopp im Dorf Colchabi, in dem man am besten Souvenirs kaufen sollte war noch alles grau in grau. Doch kurz hinter Colchani, quasi beim Eintritt in den Salar hellte sich der Himmel auf. Was dann folgte waren unglaublich beeindruckende Stunden. Zunächst fuhren wir noch auf trockenen Salz. Unendliche weiße Weiten, unterbrochen nur von den Jeeps anderer Touranbieter. Da wir früher als bei den üblichen Touren aufbrachen, hielten sich diese jedoch in Grenzen. Ronal, unser Guide, stoppte an einer Stelle, an der Eisen und andere Elemente deutliche Farbtupfer in das unendliche Weiß zauberte. In größeren Wasserbecken blubberte es. Ein unwirklicher Ort.

Weiter ging es zum ersten Hotel de Sal und dem direkt daneben errichteten Monument der Rally Dakar, die vor weniger Jahren hier Station machte. Die Dakar gibt es hier nicht mehr, zu groß waren die Umweltbelastungen, sagte der Guide. Und auch das Hotel ist nicht mehr in Betrieb. Es ist heute ein Museum. Viele weitere Salzhotels waren geplant, doch auch dies wurde untersagt und dem Umweltschutz untergeordnet. Salzhotels dürfen nur am Eingang zum Salar gebaut werden. Sehr lobenswert! Der Weg führte uns weiter Richtung Kakteeninsel Incahuasi, dem entferntesten Punkt unserer Tour. Stundenlang fuhren wir durch diese schier endlose Landschaft, die von einem anderen Planeten zu sein schien. Ganz weit am Horizont konnte man die Gipfel der Anden sehen, Orientierungspunkte gab es keine. Es dauerte sehr lange bis endlich ein kleiner dunkler Fleck zu erkennen war. Incahuasi! Inzwischen war es Mittag und wir hatten Hunger. Wir genehmigten uns ein paar Bissen von einem Käsesandwich. Darauf fragte uns Ronal, ob wir eine Pause für das Mittagessen einlegen sollen. Gefragt – getan. Wir stoppten mitten auf der riesigen Ebene, zogen Gummistiefel an und liefen hinaus auf diesen größten Spiegel der Welt, wärend Ronal Tisch und Stühle aufbaute und das Essen fertig machte. Es gab Rindfleisch mit gebratener Banane, dazu Quinoa und Gemüse. Es schmeckte ausgezeichnet. Aber vielleicht hätte uns in dieser Umgebung einfach alles geschmeckt.
Auf Incahuasi wanderten wir über die Kakteeninsel. Laut Ronal ist es die einzige Insel, die bewachsen und bewohnt ist. Sogar Vögel leben hier, inmitten in der sonst völlig leblosen Salzwüste. Es standen einige weitere Jeeps vor der Insel die offensichtlich hauptsächlich Koreaner hier her brachten. Ein VW T5 campte am Rand der Insel und auch Linienbusse machten hier halt. Leider hatte sich der Himmel inzwischen ziemlich zugezogen. Gut für die Haut, schlecht für die Impressionen. Ob das mit dem tollen Sonnenuntergang klappen würde?
Wir brauchten etwas Geduld, doch es klappte mit Sonnenuntergang. Es gibt sicher bessere, aber für uns war es der gelungene Ausklang eines genialen Tages.

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