Val Paraiso – schräg, bunt und mit einem morbiden Charme [Galerie]
1. März 2019
Etwas über 100 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Santiago liegt Val Paraiso am südlichen Ende einer langgezogenen Bucht. Während der nördliche Nachbar Viña del Mar seinen Luxus zur Schau stellt, wirkt Val Paraiso in seiner baufälligen Pracht wie eine Hippie – Perle, auch wenn die Bewohner sich eher als „Happies“ sehen. Zumindest steht es so in großen Lettern irgendwo in der Altstadt. Schon bei der Suche nach einem Parkplatz vielen uns zwei Dinge dieser Stadt besonders ins Auge: Die steilen Standseilbahnen, die in keinem Prospekt über Val Paraiso fehlen, sowie all die bemalten Fassaden und Treppen, die sicher genauso häufig abgedruckt werden. Eine ganz besondere Treppe ist die vor dem Beethoven – Haus, die wie ein Piano schwarz-weiß gehalten wurde. An an anderen Stelle wurden auf kleinen Stufen detaillierte Bilder von Schiffen und anderen Motiven gemalt, eine Hauswand erinnerte entfernt an das Gemälde Guernica von Pablo Picasso. Auch hauptsächlich in Grautönen gestaltet, wurden auf dieser Hauswand verschiedenste, teils recht grausame Szenen aus der Geschichte des Landes festgehalten. Je tiefer die Sonne stand, desto mehr Bars öffneten, Souvenirstände wurden aufgebaut und verschiedene Straßenmusiker verwöhnten die Besucher der Stadt mit unterschiedlicher Musik, die zum Verweilen und Zuhören einlud.