Araukarien: Vulkane, der gleichnamige Baum mit seinen Früchten und ein Bierfest [Galerie]
19. März 2019
Patagonien ist zwar noch ein kleines Stück entfernt, doch auch Araukarien versetzte uns in euphorisches Staunen. Wir übernachteten in Curacautin, einer kleinen Stadt in einem wundervollem Tal. Vor einem Laden der großen chilenischen Supermarktkette Unimarc sah ich sie zum ersten mal: die ‚piñones de araucaria‘, Die Früchte oder Nüsse der Araukarien, einem heiligen Baum der Mapuche, der über 2000 Jahre alt werden kann. Das Interesse war geweckt, doch zunächst reizten uns die großen Vulkane. Am Lonquimay kam es am 25. Dezember 1988 zu einem Ausbruch in einem Nebenkrater, der daraufhin ‚el crater navidad‘ genannt wurde. Fast zwei Jahre lang ergossen sich die Lavaströme. Heute sieht man nur noch kleine Rauch- bzw. Dampfschwaden am meist sehr windigen Kraterrand aufsteigen. Die Wanderung dorthin ist an sich unschwierig, aber meist sehr windig. Man wähnt sich in einer Mondlandschaft, auch wenn diese Landschaft ausnahmsweise nicht den Namen ‚valle de la luna‘ erhielt. Auf insgesamt drei größeren Wanderungen erkundeten wir diese Landschaft, die neben den Vulkanen hauptsächlich von den tollen Araukarien geprägt wird. Man würde sich nicht wundern, wenn man plötzlich Hals und Kopf eines riesigen Dinosauriers erblicken würde. Und tatsächlich wurde diese Landschaft als Hintergrund für einen britischen Dino-Film auserkoren.
Einige Nächte verbrachten wir an einem Fluss in Malalcahuello, einem kleinen Ort östlich von Curacautin. Auch dort stehen einige Araukarien. Von eingen Exemplaren fielen bei heftigen Winden die ersten piñiones auf den Boden. Hätte ich nicht einen Einheimischen beim Sammeln dieser Früchte gesehen, mir wäre dies kaum aufgefallen. Jetzt war meine Neugier endgültig geweckt und auch ich sammelte diese nussähnlichen Früchte. Wir habe sie ähnlich verwendet wie die Maroni aus Südtirol. Frisch geröstet über dem Lagerfeuer schmecken sie hervorragend. Doch kann man sie auch anstatt Kartoffeln in Eintöpfen verwenden. Und da ich auch schon Marmelade aus Kastanien machte, lag es nahe, dies auch mit den piñiones zu versuchen.
Zum Abschluss unsere Zeit in diesem netten Tal besuchten wir das Bier Festival in Curacautin. Es war nicht zu übersehen, dass es auch in diese Region Chiles deutsche Einwanderer verschlug. Einige Brauereien hatten eindeutig deutsche Wurzeln, dazu wurden in einigen Ständen Lämmer gegrillt. Was will man mehr. Nebenbei fanden wir auch einen Stand, an dem wir wir eine leckere Marmelade von Araukarien mit Orangen kauften. Jetzt war endgültig klar: ich werde meine eigenen Marmeladen aus diesen herrliche Früchten kochen.