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La Serena – kilometerlanger Sandstrand, täglich Erdbeben und frischer Fisch [3 Galerien]

La Serena ist die zweitälteste Stadtgründung (1543) der Spanier im heutigen Chile nach Santiago (1541). Die Stadt scheint sehr touristisch zu sein, fast 20 Kilometer Sandstrand sind es bis zum südlichen Nachbarn Coquimbo. Wir erlebten den Rest der Hauptsaison genauso mit wie die ersten Tage danach, an denen der Strand plötzlich völlig leer wirkte. Normal umgehen wir touristische Hochburgen, doch La Serena hatte einen angenehmen Flair, der uns einige Tage dort verweilen ließ. Und war es uns doch zu viel, fuhren wir einfach zu einem Strand etwas 3 Kilometer nördlich, wo wir mit unserem geländetauglichen Patty locker einen schönen und einsamen Schlafplatz am Strand fanden. Dort verbrachten wir auch unseren ersten Abend. Der Sonnenuntergang war ein Traum, die späte Sonne zauberte wunderbare Farben unter die Wolkendecke kurz bevor sie unterging. Das Lagerfeuer brannte, zuvor hatten wir noch etwas gegrillt. Ich saß noch am Feuer auf meinem Hocker, als sich dieser plötzlich hin und her bewegte. Vielleicht zwei oder gar mehr als drei Sekunden. Das hatte ich so noch nie erlebt. Sofort waren die ganzen Schilder über Tsunamifluchtwege in meinem Kopf. Ich konnte das eben erlebte überhaupt nicht einordnen. Nach ganz kurzem Nachdenken ging ich in Patty, weckte Natascha auf:
„ … war grad ein Erdbeben! Lass uns schnell höher fahren, falls ein Tsunami kommt…“ Natürlich kam nichts und in den nächste Tagen haben uns all die Erdbeben auch nicht mehr in Aufregung versetzt. Allerdings hatte 2 Tage zuvor die Erde mit einer Stärke von über 6,5 dort gebebt und eine Tsunamiwarnung wurde ausgesprochen. Wir legten uns eine Tsunami-Warn-App zu. Ab diesem Moment klingelte das Telefon mehrmals am Tag, sicher fünf bis acht mal. Das Auto schaukelte als ob jemad daran rütteln würde… und wir drehten uns um und schliefen weiter.

Der kilometerlange Sandstrand lädt zu ausgiebigen Spaziergängen ein. Morgens trifft man meist nur einige Angler und ein paar Jogger. Ansonsten ist der Strand ziemlich leer. Oft ist es morgens recht wolkig über La Serena, was wohl am kalten Pazifik liegt. Hinter der Hügelkette im Osten der Stadt sieht man meist das Ende der Wolkendecke. Gegen Mittag reißt es dann auch am Strand auf, die Sonne brennt und der Strand füllt sich rasch mit den Badegästen. Man spielt Beachball oder Fußballtennis, Volleyball oder ein Art Boccia oder Boule, bei der flache Scheiben anstatt Kugeln geworfen werden. Fast überall sieht man Menschen die sich mit dem Smartphone selbst fotografieren oder vom Partner beziehungsweise von Freunden fotografiert werden.

Einige ließen sich von den tosenden Wellen umspülen und wurden von den zahlreichen Lebensrettern am Strand zurückgepfiffen, wenn sie zu weit hinausgingen. Schwimmen im tiefen Wasser ist verboten. Die meisten genießen aber einfach nur die Sonne. Uns war die Sonne aber zu stark und so gingen wir nur mit einem großen Sonnenschirm an den Strand. Am Abend leert sich der Strand relativ schnell. Die letzen Selfies mit Sonnenuntergang werden geschossen, wenige Surfer sind noch im Wasser. Jetzt trauen sich auch wieder all die Vögel an den Strand, die tagsüber vor den Menschenmassen geflohen waren.

Am südlichen Ende des Strands geht La Serena fast nahtlos in die Stadt Coquimbo über. Dort gibt es einen tollen Obst- und Gemüsemarkt sowie einen grandiosen Fischmarkt. Dort werden in kleinen Plastikbecher abgefüllte Leckereien, wie Ceviche und viele ähnliche Leckerbissen angeboten. Man darf nach belieben nachwürzen (mit den Fingern aus Schüsseln), unter anderem mit Limettensaft, Salz und verschiedenen, scharfen Gewürzen. Auch wir haben je einen Becher probiert. Sehr lecker und erfrischend! Erstaunlicherweise war der so klein wirkende Appetithappen dann doch recht sättigend. Leider hatte ich meine Kamera nicht dabei, ging es uns doch in erster Linien darum, Fisch zu kaufen und etwas zu essen. Zu einem zweiten Besuch, einen Fotobesuch des Fischmarktes kam es nicht mehr. Doch wir sind uns sicher, weiter unten im Süden noch häufiger ähnliche Märkte sehen zu dürfen.

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